Internationaler Skulpturensymposium in Differdingen

Laut dem Motto des Differdinger Bürgermeisters Claude Meisch, „zu Déifferdeng ass ëmmer eng lass“ wurde die dritte Auflage des Skulpturensymposiums im „Parc Gerlache“ im Zentrum Differdingen, vom Schöffenrat der Blau/Grünen Koalition in Zusammenarbeit mit der Kulturkommission organisiert.

Lobenswert ist die Initiative der Organisatoren, Künstler zu fördern und zu unterstützen. Bedauernswert ist allerdings, dass sich keine luxemburgischen Künstler der kulturellen Herausforderung gestellt haben. Bei solchen Veranstaltungen wird leider nicht überlegt, dass bei der Verarbeitung von Marmor mit Trennscheiben und Luftdruckhämmer, viel Lärm und Staub entsteht. Während zwei Wochen (auch Sonntagvormittags) von morgens bis abends (10:00 bis 18:00 Uhr) bis zur Fertigstellung der Skulpturen wird gehämmert, gemeißelt, geschliffen und poliert.

Bei dem kleinsten Windstoß, fliegt der feine weiße Marmorstaub in alle Richtungen. Die Anrainer können bei diesem schönen Wetter, keine Fenster öffnen. Die Cafés mit ihren Terrassen sind leer, da sich der feine Staub auf Gläser, Tische und Stühle ausbreitet. Die Springbrunnenanlage, sowie die Blumen, sind in einem armseligen Zustand.

In Differdingen, ist nächtlicher Vandalismus an der Tagesordnung. In der Nacht vom 29 Mai, wurde von einigen Raudies eine Skulptur mit einem spitzen Gegenstand beschädigt, so dass der jeweilige Künstler mit viel Geschick, die defekten Stellen bearbeiten musste. Dies ist allerdings das Resultat von den wöchentlichen, vom Bürgermeister Claude Meisch, genehmigten „FRÄINUECHTEN“ die mit viel Lärm der weit über den erlaubten 50 d.b. Pegel (nach 22:00 Uhr) hinausgeht. Hier wird die Lebensqualität derBürger mit Füßen getreten. Vom Rollrasen, der letztes Jahr im Sommer neu verlegt wurde, ist nichts übrig geblieben. Laut Aussage des Bürgermeisters wäre ein „Facelifting“ notwendig gewesen. Leider war der „Facelifting“ nicht von langer Dauer.

Der Kinderspielplatz im Park, ist bei schönem Wetter voll ausgelastet. Da die Kinder aber ahnungslos sind, daß der feine Marmorstaub beim Einatmen gesundheitsschädigend ist, nehmen Sie die Gefahr nicht zur Kenntnis. Zu all dem Übel kommt auch noch hinzu, dass der Untergrund des Kinderspielplatzes mit Holzspänen von einer Größe bis zu zehn Zentimeter ausgelegt ist. Genau das gleiche gilt übrigens auch für den Kinderspielplatz in Lasauvage. Dies bringt mit sich, dass sich die Kinder beim Spielen verletzen können. Es gibt nämlich bereits seit Jahren spezielle Gummimatten für Kinderspielplätze, doch dies scheint bei dem aktuellen Blau/Grünen Schöffenrat erst jetzt angekommen zu sein. (Neueröffnung des Kinderspielplatzes um Bock am 27.05.2011 mit Gummimatte.)

Auch mit der Hygiene nehmen es die Verantwortlichen nicht ernst. Im Park wurde letztes Jahr eine teure WC-Anlage mit zwei Kabinen aus Inox installiert. Diese WC-Anlage ist seit geraumer Zeit mit Schlössern versehen, weil die Anlage wegen Vandalismus defekt ist. Leider interessiert das unsere politischen Verantwortlichen in keiner Weise, wo die Kinder, Spaziergänger sowie die fünf Künstler in ihrer verstaubten Bekleidung ihre Bedürfnisse verrichten können. Ausnahmsweise wäre in solchen Fällen ein Dixi- Häuschen angebracht.

Allerdings wird bei größeren Veranstaltungen, eine mobile WC-Anlage vor die Haustüren der Anrainer und Geschäfte (Traiteur, Friseur, Photogeschäft usw.) installiert. Zu allem Übel, wird dann in den frühen Morgenstunden, von angeheiterten Personen das Abflussrohr der Anlage aus der Abdeckung der Kanalisation gerissen, so dass die ganze Sch…..über die Straße und den Bürgersteig läuft. Sogar die Kanalratten profitieren von der Gelegenheit und suchen das Weite.

Am Samstag den 28 Mai, bei der Veranstaltung (Live am Park) rammte ein Bus in der „rue de la Grève Nationale“ den Hydrant der mobilen WC-Anlage, wobei das Wasser wie eine Fontaine fünfzehn Meter hochspritzte. Wenn die Gemeinde Differdingen ein angemessenes und Zukunftsorientiertes Verkehrskonzept hätte, wären solche Vorkommnisse nicht vorprogrammiert.

Jos PELT